Die Geschichte der Gilde
Gründung und Aufgaben der St. Polycarpus-Gilde Delmenhorst
Die St. Polycarpus-Gilde Delmenhorst wurde im Jahr 1454 als sozial karitative Bruderschaft zur Hilfe für betroffene Menschen zur Zeit der Pestepidemie im Europa des 14. und 15. Jahrhunderts gegründet. Im Jahr 1632 wurde in einem Statut (einer Satzung) ausgeführt:
"Bei Krankheiten und wenn Gott jemanden heimsucht, sollen die Brüder sich in christlicher Liebe und Möglichkeit beistehen".
Diese Aufgaben nahm sie wahr bis zur Frühen Neuzeit.
Mit sozialem und medizinischem Fortschritt änderte sich dies grundlegend: Heute fungiert die St. Polycarpus-Gilde Delmenhorst als Geselligkeitsverein für Delmenhorster Bürger und setzt sich hauptsächlich für das soziale und kulturelle Miteinander ein. Auch die Pflege und Modernisierung von jahrhundertealten Bräuchen und Traditionen spielt eine wesentliche Rolle. Im Gegensatz zu früher sind Frauen in der St. Polycarpus-Gilde heute ein wichtiger und gleichrangiger Bestandteil. So wird die Gilde mit Barbara Stolberg als Gildemeisterin seit zwei Jahren erstmals von einer Frau geleitet.
"Einkloppen" neuer Mitglieder als Tradition
Für neue Mitglieder der St. Polycarpus-Gilde gibt es traditionell neben einem Schluck aus dem großen vereinseigenen Zinnpokal drei symbolische "Hammerschläge" mit dem hölzernen Gildehammer von der amtierenden Gildemeisterin, mit denen zum Ausdruck gebracht wird, dass die Neuen der Gilde ein gutes Mitglied sein werden.
Jubiläumsfeier im Rathaus
2024 feierte die St. Polycarpus-Gilde ihr 570 jähriges Bestehen im Rathaus und ist heute mit Stolz Delmenhorsts älteste Bürgervereinigung.